Hindernisse bei der Markteinführung

Trotz der vielen Vorteile von Stirlingmotoren hat der zivile Markt, von Spielzeugmotoren und den Micro-Heizkraftwerken auf der Basis des MICROGEN einmal abgesehen, wenig anzubieten. Wie ist das zu erklären?

Technische Gründe

Wenn man bei kleiner Baugröße und geringem Gewicht hohe Leistungen erzielen will, muß man das Arbeitsgas unter hohen Druck (i.d.R ca. 50 bar) setzen, Wasserstoff oder Helium als Arbeitsgas verwenden und relativ hohe Drehzahlen erreichen (3000-4000 U/min). Die Schwierigkeiten dabei sind

  • trockenlaufende Lager und Dichtungen
  • Material für Erhitzer (bis zu 800°C hitze- und druckbeständig)
  • hoher Aufwand für schnelle Leistungsregelung
Anspruchsvolle Bauteile im Stirlingmotor

Anspruchsvolle Bauteile im Stirlingmotor

Wirtschaftliche Gründe

Stirlingmotoren haben überall dort keine Chance zur Markteinführung, wo sie mit Otto- und Dieselmotoren konkurrieren müssen, z.B. als Antrieb für normale PKWs (ohne Hybridantrieb). Ein Stirlingmotor mit vergleichbarem Leistungsgewicht wie ein Ottomotor würde heute noch ca. 2 bis 3 mal teurer sein.

Politische Gründe

Die Preise für fossile und atomare Energieträger sprechen nicht die ökologische Wahrheit. Sie werden zu billig angeboten. Daher tun sich alle „alternativen“ Technologien schwer bei der Markteinführung, da sie gegen zwar umweltschädigende, jedoch vordergründig billige Technologien konkurrieren müssen.

Die Konkurrenz der herkömmlichen Motoren

Die Konkurrenz der herkömmlichen Motoren

Geringer Bekanntheitsgrad

Nur wenige können heute erklären, wie ein Stirlingmotor funktioniert. Die meisten kennen ihn nicht einmal, da er in der Ausbildung, wenn überhaupt, nur am Rande erwähnt wird.

Was kosten Stirlingmotoren?

Es ist nicht sinnvoll, Preise für Leistungs-Stirlingmotoren anzugeben, wenn es sich um Geräte kurz nach der Marketeinführung handelt. In jedem Fall werden die Preise stark fallen, wenn eine echte Massenproduktion zu hohen jährlichen Stückzahlen führt.
Unabhängig davon rentieren sich Stirling-Micro-Heizkraftwerke umso besser, je länger ihre jährliche Laufzeit ist, da sie sich dann über die vermiedenen Stromkosten optimal refinanzieren. Wird es in einem Objekt eingebaut, das einen ständigen, minimalen Wärmebedarf in Höhe der Wärmeleistung des Stirlingmotors hat (Brauchwarmwasser-Wärmebedarf im Sommer), dann kann am ehesten von einem wirtschaftlichen Betrieb ausgegangen werden.